Mel Ramos

Pop-Art-Ikone und Meister der verführerischen Darstellung


Mel Ramos: Portugal goes Hollywood

Mel Ramos überlebte alle übrigen Größen der Pop-Art. Doch nicht nur dieser Umstand machte den Schüler von Wayne Thiebaud zu einem Phänomen. Bereits zu Lebzeiten wurde er zum gefeierten Shootingstar der modernen Kunst. Mit portugiesischem Temperament und Schöngeistigkeit gesegnet, begeistert sein kreativer Esprit mit derben Zügen bis heute Sammler auf der ganzen Welt.
 

Mel Ramos: portugiesischer Stern am Pop-Art-Himmel

Mel Ramos wurde 1935 als Kind portugiesischer Eltern geboren. Der unprätentiöse Pop-Art-Maler aus Kalifornien kultivierte seinen Sinn für das Schöne seit frühester Kindheit. Bereits in jungen Jahren versah er das Auto seines Vaters, einem Rennfahrer, mit handgemalten Sponsoren-Logos. Seine Abneigung gegen Konventionen und den Überfluss der Konsumgesellschaft lassen seinen Lebensweg im weiteren Verlauf als einzig logische Konsequenz erscheinen. Mel Ramos studierte Kunst und Kunstgeschichte am namhaften Sacramento Junior College, später am Sacramento State College. Nach seinem Abschluss wurde er Schüler von Wayne Thiebaud. Dessen Hang zur Figuration prägte Mel Ramos‘ Kunstverständnis nachhaltig.
 

Bay Area Figurative Bewegung oder figurativer Expressionismus

Die Bay Area Figurative Bewegung entstand Mitte des 20. Jahrhunderts aus einer Gruppe von Künstlern der San Francisco Bay Area. Schnell wurde sie mithilfe der Figuration zur Gegenströmung zum vorherrschenden abstrakten Expressionismus. Wayne Thiebaud gehörte mit weiteren Kunstgrößen wie David Park, James Weeks und Elmar Bischoff der ersten Generation dieser neuen Kunstrichtung an, die bis in die Sechzigerjahre andauerte.
 

Die Entstehung der Pin-up-Girls von Ramos

Während Ramos zu Beginn der Sechzigerjahre Comic-Figuren wie Superman und Batman zeichnete, entdeckte er ab 1963 die Verbindung von Kunst und Erotik für sich. Zunächst über die weibliche Superheldin Wonderwoman, später durch seine Sammlung an Playboy-Magazinen begann er damit, Sexualität zu inszenieren und so einprägsame Motive zu schaffen. Als bekennender Liebhaber von Frauen stellte er schon bald die Sexualisierung in Konsum, Werbung und Showbusiness an den Pranger.

Mit drallen, sich an Ketchup-Flaschen räkelnden Pin-up-Girls rief Mel Ramos vor allem Feministinnen auf den Plan. Das Enfant Terrible der US-Kunstszene schätzt privat einen gepflegten Joint, um sich auf kreative Prozesse zu fokussieren. Doch bei aller Lust am Leben pflegt der Künstler auch eine sensible Seite. Dass er jedem Menschen mit bedingungsloser Akzeptanz begegnen möchte, erahnen geübte Betrachter instinktiv in seinen Werken. Als schillernder Schmetterling, um den sich die schönsten Frauen scharen, weiß er um die wunderbare Verletzlichkeit der menschlichen Seele.
 

Animal Paintings – Mel Ramos‘ Skandale

In seinen Animal Paintings lässt Ramos Pin-up-Girls auf provokante Art mit Tieren interagieren. Die Zweideutigkeit durch antike Mythen wie „Leda mit dem Schwan“ lässt Raum für leise Zweifel. Frauen in eindeutigen Posen mit Robben, Nilpferd oder Kängurus erschienen Konservativen derart obszön, dass die Polizei die Gemälde 1967 bei einer Einzelausstellung in Köln verhängte.

Fünf Jahre später sorgte Mel Ramos mit seiner Serie Unfinished Paintings erneut für Furore. Indem er die subtile Erotik klassischer Meister wie Manet und Modigliani durch offensiven Sexappeal ersetzte, schuf er Persiflagen, deren Humor den Nerv der Zeit trafen.

Immer wieder kam und kommt es zu ernsten Protesten gegen die mutmaßlich sexistische Kunst. Bei der Ausstellung „Die Schöne und das Biest“ in Leipzig richtete sich 2013 der Unmut gegen Ramos und seine Personenschützer. Nicht einmal dem Werk des Nazi-Künstlers Richard Müller wurde eine vergleichbare Ehre zuteil.
 

Ausstellungen von Ramos

Ramos’ Bilder wurden in unzähligen Ausstellungen populär. Erstmals machte der Maler seine Werke bei Pop-Art-Ausstellungen im Contemporary Art Museum / Houston sowie im Oakland Museum of California einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Seine erste Einzelausstellung fand in der berühmten Bianchini-Gallery in New York statt. Es folgten Gruppenausstellungen im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, Wanderausstellungen sowie zahlreiche weitere Vernissagen in Museen rund um den Globus. Im Jahr 1977 fand die erste Retrospektive zu Ehren Ramos statt. Bis zuletzt war er regelmäßiger und gern gesehener Gast in der Münchener Villa Stuck oder der Albertina Wien.
 

Bekannte Werke von Mel Ramos

Bekannte Werke von Mel Ramos zählen heute zu den unumstrittenen Klassikern der Pop-Art. Sein eigenwilliger Stil mit überdimensionierten Markenprodukten bedingt einen hohen Wiedererkennungswert. Zu den meist beachteten Bildern gehören Lola Cola, Cohiba, Martini Miss, Snickers oder Have a Havanna. Stets ins Auge fallen dabei lebendige Farben und dingliche Formgebung. Trotz visueller Unmissverständlichkeit bieten die Werke reichlich Anlass zum Sinnieren.

Durch das Spiel mit Klischees kokettiert das Pop-Art-Genie mit der Sex-Sells-Mentalität westlicher Kulturkreise. Zugleich stellt es eine integrative Annäherung an sein ungewöhnliches Verständnis weiblicher Schönheit dar. Indem er die Rolle des weiblichen Körpers im Rahmen der Konsumgesellschaft hinterfragt, nimmt er Kritikern den Wind aus den Segeln. Ob Frauen als Würstchen im Hot Dog oder lasziv hinter eine Tube Colgate hervorschauend: In Ramos Bildern verschwimmen Realitäten auf groteske und zugleich authentische Weise. Mit seinem ureigenen Stil schuf er ein Genre, das auch künstlerisch Unbedarften Zugang zur Malerei bietet.
 

Mel Ramos Gemälde bei BE PART

Wir von BE PART haben uns auf Werke beliebter Künstler spezialisiert. Insbesondere zeitgenössische Kunstformen wie Pop-Art tragen zur Demokratisierung von Ästhetik bei. Gesellschaftliche, politische und philosophische Strömungen erhalten eine greifbare Dimension, welche schichtunabhängige Diskurse ermöglicht.

Entdecke wechselnde Gemälde von Ramos in limitierten Auflagen, um dein Zuhause zu einem besonderen Ort zu machen. Das Bild Jujy Fruits zeigt eine blonde Muse mit weiblichen Rundungen. Selbstbewusst und entschlossen blickend, sitzt sie auf einer überdimensionalen Schachtel Jujy Fruits. Der Siebdruck auf Büttenpapier erschien in sehr begrenzter Auflage von 199 handsignierten Exemplaren.

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